Wir stehen zwar früh auf, aber schaffen es, erst nach zehn Uhr vom Platz loszufahren. Es ist bereits sonnig und warm und wir haben heute ein paar Höhenmeter mehr als sonst vor uns.

Der Radweg nach Kranj liegt direkt am Campingplatz, von dort sind es zehn Kilometer flach durch Felder und Wiesen über wenig befahrene Nebenstraßen. In Kranj frühstücken wir in einem großen Einkaufszentrum.

Durch die Stadt führt ein gut gekennzeichnetes Radwegenetz. So bekommen wir auch noch einen Blick in die schöne Innenstadt.

Hinter Kranj folgen wir der Hauptstraße, die parallel zur Autobahn läuft. Es wird mehr und mehr hügelig und die Berge um uns herum sehen zunehmend alpin aus. Wir gewinnen Höhe, indem wir terrassenartig kurze Steigungen von teilweise 13 % haben, dann wieder ein paar Kilometer flach.

Bled, unser Zielort, ist erst 13 Kilometer vorher ausgeschildert. Nach einer längeren Abfahrt führt nun die alte Straße nur für Radfahrer nach Bled hinauf, die Autos stauen sich auf der neuen Straße.

In Bled ist es rappelvoll, Wohnmobile und Autos mit Wohnwagen quetschen sich durch die kleine Stadt am See. Wir stoppen kurz für eine Erfrischung im Café „Panorama“ und genießen den Blick auf den wunderschönen See mit der Insel mittendrin und dem Schlößchen hoch oben auf dem Berg.

Danach stürzen wir uns wieder ins Verkehrsgetümmel zum anderen Seeende, dort ist der Campingplatz. Die Zufahrtsstraße wird dort bereits von Ordnern gesperrt, Wohnmobile ohne Reservierung gar nicht erst durchgelassen. Wir als Radler dürfen natürlich durch, es geht noch eine Weile am See entlang durch den Wald, bis wir an den Badestrand kommen.

Der Platz ist voll belegt, aber wir dürfen noch rein auf die Zeltwiese. Da es uns hier gut gefällt, beschließen wir spontan, noch eine Nacht länger zu bleiben.

Abendessen gibt es im Restaurant, bis es regnet. Wir bestaunen noch den großen Regenbogen überm See und würfeln dann am Zelt, bis es dunkel ist.