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Die Regionalbahn kommt pünktlich und so sind wir eine halbe Stunde später in Köln. Wir haben jetzt noch fast eine Stunde Zeit, bis der Zug nach Konstanz eintrifft, aber die vergeht wie im Fluge. Im Zug sind schon einige Radler, unter anderem zwei kleine Reisegruppen aus Ostfriesland bzw. dem Ruhrgebiet. Ab und an verschwinden einige von ihnen in Nach und nach leert sich der Zug. Gegen 17 Uhr in Konstanz sind wir die einzigen, die noch im Fahrradwaggon sind. Leider ist weder ein Aufzug noch eine Rolltreppe auf dem Bahnsteig vorhanden, also tragen wir Räder und Gepäck über die hintere Treppe hinunter, von der aus man direkt zum Hafen gelangt. Zur Zeit findet das "Seenachtfest Konstanz" statt, deshalb wimmelt es hier vor Menschen, es gibt hier eine Art Rummelplatz und wir sind froh, als wir nach wenigen hundert Metern die Schweizer Grenze überqueren. Um nach Landschlacht zu kommen, fahren wir dann, nachdem wir uns neue Getränke gekauft haben, fast 15 Kilometer am See entlang. Als wir vom Ufer landeinwärts fahren, stellen wir fest: Wir sind bereits in Kesswil, fast zehn Kilometer hinter Landschlacht (Wer hat denn zuhause die Karte gelesen?). Zügig radeln wir über die Hauptstraße zurück und erreichen gegen 19 Uhr das Hotel "Sonne". Die Hotelanlage besteht aus kleineren Häusern, die - wegen der vielbefahrenen Hauptstraße - hinter dem Haupthaus liegen. Sehr hübsch und gar nicht laut. Die Fahrräder können wir in einem abschließbaren Schuppen abstellen. Wir machen uns schnell frisch und gehen zum Abendessen ins Hotelrestaurant. Das Essen ist gut und reichhaltig und die Speisekarte ist nicht klein. Leider gibt es nur Flaschenbier, na ja. Ansonsten alles Spitze.
Obwohl Wochenende, ist es auf dem Bodenseeradweg erstaunlich leer und sehr gut zu fahren. In Rorschach laden wir im COOP Getränke nach und am Hafen lockt ein Trödelmarkt mit Bierausschank. Wir lassen es uns gutgehen, probieren ein Helles und ein Alt der stadteigenen Brauerei, und Klaus kauft Singles auf dem Trödel. Eigentlich wollten wir - wie im letzten Jahr - einen Stop direkt hinter der österreichischen Grenze einlegen. Das verschieben wir jedoch, da die letzte Pause noch nicht lange her ist und wir gar keine Lust mehr auf Bier haben. Wir rauschen weiter, wieder in die Schweiz und durch Felder und Wiesen. Rechts von uns, am Berg, braut sich derweil nichts Gutes zusammen. Es blitzt, donnert und ist ganz schwarz. Wir können noch eine ganze Weile dem Regen voRWEgfahren, dann holt er uns aber doch noch ein. Na ja, dafür haben wir die Regensachen ja mitgenommen. Als wir in Buchs ankommen, ist am Körper nichts mehr trocken und aus den Schuhen läuft Wasser. Wir mieten einen mittelgroßen Tanzsaal mit Bad im Hotel "Taucher" (wie passend!). Als wir uns frischgemacht haben, hat der Regen hat wie von Zauberhand aufgehört. Nach einer Besichtigung der Altstadt von Werdenberg, mit nur ca. 60 Einwohnern der kleinsten Stadt der Schweiz - mit seiner kleinen Burg gibt es lecker Essen, Bier, Digestiv und Bett.
Die Straße steigt ein wenig an, dann erreichen wir die Hauptstraße, der wir bis ins Zentrum der Hauptstadt folgen. In der Fußgängerzone ist bereits der Teufel los, sogar ein Beach-Volleyball-Feld ist aufgebaut und die Spieler haben jede Menge Zuschauer. Für uns ist es zum Rasten leider Dort geht es auf dem schnurgeraden Rheindamm entlang, auf dem uns viele Radfahrer und Skater begegnen. Kurz vor Sargans rasten wir an "unserer" Bank vom letzten Jahr. Danach passieren wir den Für die Strecke Sargans - Chur haben wir keine Radroutenkarte, wir folgen der Route 2, die uns wider Erwarten nicht durchs Tal, sondern am Hang entlang durch hübsche Dörfer in den Weinbergen führt. Ein bißchen sieht es aus wie an der Mosel. In Igis leitet uns der Weg dann wieder zurück ins Rheintal.
In Domat/Ems müssen wir anhalten und die Karte studieren. Wir denken, daß wir uns verfahren haben. Während wir die Situation diskutieren, stoppt plötzlich ein Rennrad neben uns. Der Fahrer bietet uns Hilfe an und kann unsere Route genau beschreiben. Vielen Dank! Zwischen Domat/Ems und Thusis liegt ein kleiner Gebirgszug, den es noch zu überwinden gilt. Hundert Meter auf einen Kilometer, und das mit Sabines müden Beinen. Aber auch das haken wir ab und erreichen schließlich Thusis. Dort können wir im Hotel "Weißkreuz" das letzte Zimmer im Ort ergattern für "nur" 220 sfr. Abends in der Trattoria sehen wir die müden und enttäuschten Fahrrad- und Motorradfahrer, die kein Zimmer mehr bekommen konnten. Ein bißchen Mitleid ist dabei, Wir hätten theoretisch noch den Campingplatz nutzen können, aber der liegt dunkel und feucht unten im Tal an der Straße. Das wollen wir uns nicht antun. Außerdem fängt es in der Nacht noch stark an zu regnen. Glück gehabt und im warmen trockenen Bett gelegen!
Nach wenigen Kilometern sind wir in der ViaMala-Schlucht. Zwei Reisebusse und ein Dutzend Autos haben die Menschen hierher transportiert, damit sie die 321 Stufen in die Schlucht hinuntersteigen können. Wir betrachten den hier doch recht kleinen, aber reißenden Rhein nur von oben, sieht schon gut aus. Auf unserem weiteren Weg werden wir nur selten von Autos, manchmal von Motorrädern überholt. Die Hauptstraße verläuft meist im Tunnel, daher ist das einzige lautere Geräusch das Rauschen des Rheins. Kurz vor Zillis wird die Schlucht wieder zum Tal, grüne Wiesen erstrecken sich vor uns. Durch eine ruhige Straße, die später zum Radweg wird, geht es mäßig bergan. Wenig später erreichen wir eine Hauptstraße, die uns nach Andeer führt. Andeer ist ein sehr hübscher, aber fast ausgestorbener Ort. Die Bezeichnungen der Geschäfte wirken wie durcheinandergewürfelt, es ist also rhätoromanisch. Vor dem Hotel "Zur Post" serviert man uns Bier und Mineralwasser, bei der Hitze ein Vergnügen.
Da wir am nächsten Morgen ausgeschlafen und fit sein wollen, buchen wir uns im Hotel " Piz Tambo" ein. Wir erhalten ein idyllisches Zimmer mit Dorfblick, sehr hübsch (für Klaus etwas niedrig). Nach einem Dorfrundgang durch das toll erhaltene Splügen essen wir im Hotel zu Abend und gehen früh schlafen.
Fahrzeit: 4,75 Std. - km: 78 - hm: 873
Weiter geht es durch den Wald bis zum verschlafenen Dorf Hinterrhein. Die Autostraße führt direkt am Dorfkern vorbei und unmittelbar hinter dem Dorf liegt der Militär-Übungsplatz auf dem fleißig geschossen wird. Schlimmeres kann man einem kleinen Bergdorf eigentlich nicht antun. Auf der Paßstraße selbst ist wenig Verkehr und man kann hier gut fahren. Bei der Abfahrt zeigt sich bereits das Klima des Tessins: die Temperatur steigt auf 32 Grad. 1.800 Höhenmeter Abfahrt in Serpentinen, Kurven und langen Geraden: die Bremsen laufen heiß und das Gesicht erhält ein Dauergrinsen. Großes Mitleid mit all den Radfahrern, die uns bergauf entgegen kommen. Zwischendurch in San Bernardino schreiben wir vor der So langsam verläßt uns die Lust, der Weg nimmt kein Ende und strengt an. In Roveredo suchen wir den Campingplatz. Leider ist er nur noch eine Ruine, aus dem Schwimmbecken des Freibades wachsen Bäume. Also weiter! Nicht aufgeben! Kurz vor Bellinzona führt uns der Weg plötzlich mitten in einen wunderbaren Campingplatz hinein. Man kann endlich duschen, essen und sich langlegen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Durch Bellinzona fahren wir recht planlos, umrunden erstmal die Festung, verzetteln uns dann einige Male, erreichen aber dennoch den Radweg nach Tenero. Quer durch Felder, Wiesen und Obstplantagen geht es schnurstracks an den Lago Maggiore. Der erste Campingplatz, an dem wir vorbeikommen, ist uns zu feudal (um nicht zu sagen "spießig"), auf dem zweiten ("Lago Maggiore") haben wir dann die freie Auswahl an Plätzen und einen sehr freundlichen und hilfsbereiten Rezeptionisten.. Wir wählen einen schattigen Platz nahe am Strand und auch nah an den Duschen. Zuerst beobachten wir am Strand das bunte Treiben und tauchen auch selbst ins kühle Naß. Hier können wir die Anstrengung der letzten Tage vergessen. Das Wasser mit 23 Grad ist toll und am Strand gibt es viel zu beobachten: Wasserskifahrer, niedliche Kinder mit allen Arten von Schwimmhilfen, einen regen Luftverkehr von Privatflugzeugen und vieles mehr. Später kaufen wir im nahegelegenen COOP noch etwas ein, auf daß sich unser Kühlfach auch lohne. Anschließend machen wir es uns vor unserem Zelt bequem und genießen den langsam abkühlenden Tag. ![]() Schließlich stoßen wir per Zufall auf die Standseilbahn, mit der wir zur Kirche "Madonna del Sasso" hinauf fahren. Von dort aus nehmen wir die Gondel nach Cardada. Für Kinder gibt es hier einen mehr als einen Kilometer langen Spielspazierweg. Viele Eltern sind deshalb mit ihren Sprößlingen hier heraufgefahren.Wir gehen auf die "freischwebende" Aussichtsplattform, von der aus man eine beinahe 360-Grad-Rundumsicht hat. Zuletzt schaffen wir es auf 1.671 m, indem wir den Sessellift nach Cimetta benutzen. Von hier aus hat man einen traumhaften Blick auf die Alpen und den See. Wieder zurück in der Stadt machen wir einen Bummel durch selbige. Es ist viel los, weil gerade die Filmfestspiele stattfinden. Wir setzen uns vor eine kleine Bar und beobachten von hier aus bei 35 Grad im Schatten das illustre Publikum der Festspiele. Am Hafen gibt es noch ein Eis und um 18 Uhr nehmen wir das Boot zurück nach Tenero, dort dann den an der Anlegestelle bereitstehenden Bus. Im COOP kaufen wir unter anderem einen Einweggrill nebst Grillgut. Unsere holländischen Nachbarn leihen uns ihre Strandstühle, die sie aus den Tiefen ihres Wohnwages zaubern. Zu unserer großen Freude, denn nun müssen wir nicht beim Essen auf dem Boden sitzen. Die Hitze hat ein wenig nachgelassen und wir verbringen einen gemütlichen Abend am Grill. Nachmittags baden wir im See, sonnen uns am Strand, lesen und lassen es uns gut gehen. Zum Abend gibt es kalte Platte mit Brot, Käse, Eiern und Gemüse. Danach würfeln wir noch, bis es dunkel wird. Das war ein richtiger Ruhetag!
Als wir fahren, hört es auf zu regnen und wir brauchen die Regenjacken nicht mehr. Der Himmel wird schnell wieder hell und es wärmt sich auf. Bellinzona ist noch naß, aber in Ab Giornico müssen wir über die Straße, und es geht bergauf! Klaus sagt die Temperatur am Rad an: 37 - 38 - 39 Grad. Die Straße glüht, unser Köpfe auch. In einer Serpentinenkurve machen wir kurze Rast und breiten unsere feuchte Decke aus - in drei Minuten ist sie trocken. Das Tal wird immer schmaler und die Berge höher. Der Weg führt jetzt direkt neben der Autobahn entlang, ab und zu kreuzt auch die Bahn. An eine Unterkunftwagen wir gar nicht zu denken. Die Dörfer sind menschenleer und es gibt keine Hotels, geschweige denn Campingplätze. Scheinbar ist das Tal mit Eröffnung der Autobahn vom Leben ausgeschlossen worden. Doch plötzlich, wie aus dem Nichts, steht ein Wegweiser zu einem Campingplatz vor uns. Wir suchen, und indem wir weiter in Richtung Faido fahren, Wir bekommen ein schönes Plätzchen neben einer Wäschespinne, wo wir sogleich unseren sämtlichen Hausrat trocknen. Die Pizzeria füllt sich abends, bis Leute mangels Platz abgewiesen werden müssen - scheinbar die einzige Herberge/Restaurant im Umkreis. Wir werden richtig satt und haben eine sehr gute Nacht.
Als wir um 11 Uhr am Bahnhof stehen, fragen wir uns, was wir hier in Airolo den ganzen Tag tun sollen. Denn eigentlich hätte die heutige Etappe hier geendet, damit wir morgen mit frischer Kraft den Pass bewältigen können. Außerdem befürchten wir am heutigen Sonntag zuviel Tourismusverkehr auf dem Paß. Andererseits gibt es hier in Airolo keinen Campingplatz. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir: Getränke kaufen - losfahren! Direkt hinter Airolo beginnen die ersten Serpentinen und es geht tüchtig bergauf, aber bis jetzt bleibt die Temperatur noch bei 25 Grad. Bevor die Strecke mangels Die Steigungen nehmen kein Ende und die Temperatur liegt mittlerweile dann doch bei 38 Grad, als wir auf halber Strecke im kargen Schatten eines Bauwagens eine Rast machen. Frisch und gestärkt gehen wir danach die Serpentinen des Val Tremola an. Diese Serpentinen sehen von unten sehr künstlerisch aus, die Kurven stehen auf Mauern aus dem Berg heraus - wirklich eine architektonische Meisterleistung. Die alte Paßstraße wird, seitdem sie als Denkmal gilt, nach und nach restauriert und geteerte Abschnitte wieder mit Pflaster versehen. Unterwegs begegnet uns die alte Postkutsche, die man für touristische Zwecke zwischen Airolo und Andermatt chartern kann. Irgendwann haben wir die 2000er-Grenze überschritten, da sehen wir auch schon das Ospizio San Gottardo am Horizont. Oben angekommen, teilen wir die Höhe von 2.091 m mit etlichen hundert anderen Menschen, die mit Bus, Auto oder Motorrad angereist sind. Radfahrer sehen wir kaum und wir sind die einzigen mit Gepäck. Mann, sind wir stolz! Auf der Terrasse des Restaurants lernen wir ein Schweizer Paar mit Hund kennen, die hier oben eine Tageswanderung gemacht haben. Wir unterhalten uns eine Weile und stellen fest, daß wir alle die Berge lieben und uns gerne darauf bewegen, egal, ob zu Fuß oder mit dem Velo. Eine knappe Stunde später beginnen wir eine Wir unterhalten uns mit unserem Zeltnachbarn, einem jungen MTB-Fahrer aus der Schweiz. Er prophezeit, daß die Wolken auf keinen Fall Regen ins Tal bringen. Das Abendessen nehmen wir kurz nach einem Gewitterschauer im Restaurant "Drei Könige und Post" ein. Hier können wir sogar (mit Jacke) draußen sitzen, das Wetter hat sich wieder volkommen beruhigt. Nach dem sehr schmackhaften Essen schlendern wir gemütlich durch die Nacht zurück zum Campingplatz. Langsam wird es frisch!
Wieder geht es immer nur bergab, größtenteils leider auf der vielbefahrenen Autostraße. Über Göschenen, Wassen, Gurtnellen rauschen wir bergab. Malerische Dörfer, tolles Panorama. Nur die teilweise auf Säulen mitten durchs Tal gebaute Autobahn paßt nicht hinein in diese Idylle. Am Pfaffensprung hinter Wassen bestaunen wir die Schlucht und die Staumauer des E-Werkes. In Gurtnellen hat man dem Wanderweg eine eindrucksvolle Hängebrücke gebaut. Wir halten an und Klaus testet, ob sie hält :-). Die Abfahrt durch die herrliche Landschaft ist in Nach dem Aufbau und einem erfrischenden Bad im See gehen wir zu Fuß zurück nach Flüelen, wo es außer etwa zehn Restaurants genau ein Geschäft gibt, wo man außer Modelleisenbahnzubehör auch Lebensmittel bekommen kann. Wir kaufen ein und essen dann vor dem Hotel "Gotthard" ein Eis. Auf dem Rückweg treffen wir auf das idyllisch am Seeufer gelegene italienische Restaurant "Apertura", welches kürzlich erst wieder eröffnet hat. Hier essen wir sehr lecker zu Abend und haben einen wunderbaren Blick auf den Vierwaldstätter See bei Lounge-Musik und tollem Ambiente.
(zuzüglich Fähre) Es geht am See entlang, das Ufer ist steiler Fels. Da die Straßentunnel für die Autos erneuert wurden, können wir teilweise die alte Straße und manchmal auch die alten Tunnel benutzen, die jetzt als Radweg dienen. Der Ausblick auf den See ist malerisch schön, fast schon kitschig. Ab Sisikon geht es leider nur noch über die vielbefahrene Hauptstraße, was weniger lustig ist. In Brunnen wird es ruhiger, da dort die Autos wieder auf die Autobahn geschleust werden. Über Gerstau gelangen wir zur Autofähre nach Beckenried. Allerdings müssen wir fast eine Stunde in der Gluthitze warten. Weitergesaust nach Stanstad über Drans, gibt es im Hafenrestaurant ein Getränk.
Der Zeltplatz liegt unter einem großen Baum, allerdings ab 18 Uhr dann doch schattenfrei. Wir gehen noch in den örtlichen COOP, Mückenstichsalbe und Getränke kaufen, danach essen wir an der Campingplatzbar.
Später sehen wir uns die Spreuerbrücke und die Riesenbaustelle für den Neubau des Reusswehrs an. Die Reuss wurde dafür mit Unmengen von riesigen Spundwänden umgeleitet. Sieht zwar im Moment nicht schön aus, aber beeindruckt uns.
Das Seewasser ist wunderbar warm, aber erfrischend und wir liegen danach im Schatten, wo wir das pralle Leben von Schweizer Müttern mit jeder Menge Kindern beobachten können. Wie im Kino! Anschließend gibt es einen Einmalgrill mit Leckereien nebst Salat und Getränken. Ein paar Runden Backgammon und ein wenig Würfeln runden den Abend ab.
Donnerstag, 20.08.2009 Die Aussicht ist großartig bis atemberaubend und es gibt jede Menge zu erforschen. Nachdem wir überall hinaufgeklettert sind und die Aussicht in verschiedene Richtungen genossen haben, nehmen wir noch die halbstündige Wanderung zum Tomlinshorn auf uns. Sowohl der Weg als auch die Aussicht vom Gipfel ist prachtvoll, wir fühlen uns wie im Wanderurlaub. Bevor die Sonne uns komplett verbrennt, fahren wir wieder hinunter. Bei der Abfahrt nach Fräkmüntegg überqueren wir die längste Sommerrodelbahn der Schweiz. Im Schatten genießen wir eine Erfrischung und beobachten dabei die Jugendlichen im Kletterpark und die Menschen, die nach und nach die Terrasse bevölkern: es sind schon ein paar Unikate dabei! Auf der Heimfahrt nach Horw entdecken wir ein klimatisiertes Einkaufszentrum, was wir Zum Abendessen bekommen wir musikalische Unterhaltung durch die Colorpan-Steelband. Schöner Abschluß!
Freitag, 21.08.2009 Zwischendurch verpassen wir einen Abzweig und müssen ein Stück zurück fahren. Die Berge sind inzwischen völlig verschwunden und sanfte Hügel, Felder und Wiesen an ihre Stelle getreten. Ab Sempach geht es an der Hauptstraße am See entlang, wir nutzen den menschenleeren Gehweg. In Sursee, am anderen Ende des Sempacher Sees gönnen wir uns in der hübschen Altstadt ein kleines Mittagsmahl. Wir unterhalten uns noch eine Weile mit einem Einheimischen über die Vorzüge des schweizerischen Radwegenetzes, dann fahren wir weiter durch das Suhretal. Felder, Wiesen und Dörfer rauschen vorbei, wir bleiben immer am Fluß. In Aarau suchen wir eine Übernachtungsmöglichkeit, aber selbst am Bahnhof weiß man nicht, ob es in der Nähe einen Campingplatz gibt. Im Ort selbst sehen wir nichts besonders Interessantes, es gibt die Bally-Schuhfabrik und einen Outlet-Store, der gerade schließt, als wir kommen. Im Nachbarort gibt es noch ein restauriertes und zu einer Kirche umgebautes Schloß zu sehen. Wir essen im Hotel und beschließen den Tag.
Gegen 11 Uhr geht es auf die Route zurück. Sogleich müssen wir bergauf in den Wald, um danach alles wieder hinunter zu fahren nach Schüsslingen. Der Weg steigt danach die ganze Zeit leicht an und ab der Siedlung Rohr geht es richtig steil rauf. Die Straße ist glücklicherweise kaum befahren, außer dem Bus begenen uns nur einige wenige Radfahrer und ein paar Autos. Die folgende Abfahrt ist steil und macht uns richtig Spaß, das Tal öffnet sich und Berge sind nicht mehr in Sicht. Ab jetzt bleibt es flach, Landwirtschaft und Wohnsiedlungen wechseln sich ab. Zum Radfahren ist es hier optimal, die Landschaft rauscht nur so an uns vorbei. Schon bald sind wir in Liestal. Zeit, die örtliche Bierspezialität zu verkosten. Jetzt sind es nur noch etwa 20 Kilometer bis Basel. Es ist Samstag Nachmittag und in Basel ist so ziemlich alles auf den Beinen, was laufen oder radfahren kann. Die Radroute leitet uns mitten durch die Stadt mt dem Hauptverkehrsstrom. Es gibt eigene Velostreifen, Abbiegespuren und Veloampeln. Wir sind Am Bahnhof besorgen wir uns ein Hotelverzeichnis. Wir buchen uns im Hotel "balade" ein, wo wir die Räder mit aufs Zimmer nehmen können. Das Hotel liegt wenige Schritte vom Rhein entfernt und so können wir in der sehr lebendigen Stadt (es ist Samstag abend, über 20°C!) essen, Livemusik hören und dabei Leute beobachten. Später lassen wir uns noch vor einem Pavillon am Rheinufer nieder. Gegen 22 Uhr wird es Sabine kalt und wir gehen zur Ruhe an unserem letzten Urlaubsabend.
Gegen elf machen wir uns auf zum Badischen Bahnhof, wo wir noch Zeit haben, einen Kaffee zu trinken. Der Zug fährt fast pünktlich um halb eins ab und ist zunächst nur ganz gut besetzt. Später wird es wieder so voll, daß einige Leute keine Sitzplätze finden. Warum kann die Die Zeit vergeht fast wie im Fluge, um kurz nach fünf erreichen wir den Kölner Hauptbahnhof. Über die Rolltreppen (Rampen wie in der Schweiz gibt es in Deutschland nicht!) kommen wir zum nächsten Bahnsteig, wo unsere Regionalbahn bereits wartet. An der Kölner Messe steigen ein paar hundert Jugendliche in unseren Waggon, die Gamescom schließt gerade ihre Pforten. Am Solinger Hauptbahnhof angekommen, müssen wir die Räder und das Gepäck hinunter tragen, da es weder Aufzug noch Rolltreppe oder ähnliche Hilfsmittel gibt (toller Hauptbahnhof!). Die restlichen paar Kilometer nach Hause radeln wir zügig hoch. Es ist hier genauso warm wie in der Schweiz, das ist toll. Um halb sieben hat unser Zuhause uns wieder.
Gesamtstrecke: ca. 700 km - Höhenmeter: ca. 6.200 - Fahrtage: 10
FAZIT: Gesamtstrecke und Höhenmeter sind fast gleich wie bei der Vorjahrestour. Trotzdem sind die Touren nicht vergleichbar. Die diesjährige war sehr abwechslungsreich. Fruchtbares Rheintal, schattige Schluchten, karge Paßhöhen und dann Palmen am Sandstrand im Tessin. Eine neue Erfahrung war auch das Gefühl, nach anstrengender Bergauffahrt auf der Paßhöhe zu stehen. Und dann, noch voller Euphorie, den Berg auch wieder hinunter zu fahren. Da wir am Lago Maggiore und am Vierwaldstätter See jeweils längere Aufenthalte hatten, hatte man genug Ruhe, um die Knochen zu pflegen und die Seele baumeln zu lassen. |
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